Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wey“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 577
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Wey. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 577. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wey (Version vom 21.03.2023)

[577] Wey (Weigh, spr. ŭēh), veraltetes engl. Gewicht oder Maß. 1 w. Wolle = 61/2 tods = 182 Pfd. = 82,554 kg. 1 tod Weizen = 40 Bushel; 1 w. Gerste oder Hafer = 48 Bushel (vgl. Load).

Wey (spr. wǟ), Francis, franz. Schriftsteller, ursprünglich deutscher Abkunft, geb. 12. Aug. 1812 zu Besançon und hier erzogen, versuchte sein Glück in Paris zuerst als Maler, später als Journalist und Schriftsteller (er lieferte sehr gelesene Feuilletonromane in den ersten Zeitschriften und Tagesblättern), endlich als Gelehrter. In letzterer Stellung erwarb er sich einen geachteten Namen, besonders durch seine „Remarques sur la langue française au XIX. siècle“ (Par. 1845, 2 Bde.) und seine „Histoire des révolutions du langage en France“ (das. 1848), und fand Verwendung im Kultusministerium. 1852 wurde er zum Generalinspektor der Archive in den Provinzen ernannt und nahm 1880 seinen Abschied, nachdem er auch wiederholt als Präsident der Pariser Schriftstellergesellschaft fungiert hatte. Er starb im März 1882 in Paris. Von seinen Werken sind noch hervorzuheben die Studie über Charles Nodier (Par. 1844); die Romane: „Le bouquet de cerise“ (1852), „Gildas“ (1861), mit andern in den „Pétits romans“ (1877) wieder abgedruckt; die Sitten- und Reisebilder: „Les Anglais chez eux“ (1852, 7. Aufl. 1877), „Dick Moon en France“ (1862), „La Haute Savoie, récits d’histoire et de voyage“ (1865, der Verfasser hat einen großen Teil Europas meist zu Fuß durchreist), „Chronique du siège de Paris“ (1871), „Rome, description et souvenirs“ (1871, 3. Aufl. 1874, Prachtwerk) u. das Drama „Stella“ (1852).