Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wexford“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 577
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Wexford. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 577. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wexford (Version vom 21.03.2023)

[577] Wexford, die südöstlichste Grafschaft der irischen Provinz Leinster, im S. und O. vom St. Georgskanal des Atlantischen Ozeans bespült, umfaßt 2333 qkm (42,4 QM.) mit (1881) 123,854 Einw. Der größte Teil der Grafschaft besteht aus einer wellenförmigen Ebene, auf der sich vereinzelte Hügel erheben; im NW. und N. aber ist das Land gebirgig (Mount Leinster 795 m). Die Küste ist fast durchgehends flach, und große Sandbänke, welche nach jedem Sturm ihre Gestalt verändern, lagern ihr vor. Die wichtigsten Flüsse sind der Barrow (an der Westgrenze) und der Slaney. Viehzucht, Ackerbau und Fischerei bilden die Hauptbeschäftigungen. 29,18 Proz. der Oberfläche sind Ackerland, 58 Weideland, 0,2 Proz. Wald; an Vieh zählte man 1880: 30,300 Pferde, 118,483 Rinder, 114,516 Schafe, 61,215 Schweine. Silber (bei Clonmines), Kupfer, Graphit und Asbest kommen vor, werden aber kaum ausgebeutet. Die Industrie ist unbedeutend. Die gleichnamige Hauptstadt, an der Mündung des Slaney in die seichte Wexfordbai, ist Sitz des kath. Bischofs von Ferns, hat ein kath. College (St. Peter’s), Schiffswerfte, Whiskybrennerei, Brauerei und (1881) 12,163 Einw. Der Hafen ist nur für Schiffe von 200 Ton. zugänglich. Zu demselben gehörten 1888: 65 Seeschiffe von 4200 Ton. Gehalt und 182 Fischerbote. W. wurde 1169 den Dänen von den Engländern entrissen, die hier das noch bestehende Carrick Castle bauten. Wexfordbai, am offenen Meer, wird durch einen 2 km langen Wellenbrecher geschützt und dient als Zufluchtshafen.