Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wenelin“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 531
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Wenelin. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 531. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wenelin (Version vom 04.02.2023)

[531] Wenelin, Jurij, russ. Schriftsteller, geb. 1802 unter den karpathischen Russen in Nordungarn, hieß ursprünglich Guza (Huza), nahm aber während seiner Studienzeit in Lemberg den Namen W. an. Er begab sich 1823 nach Bessarabien, wo er mit den in Kischinew lebenden Bulgaren bekannt wurde, und faßte das lebhafteste Interesse für die Schicksale dieses Volkes. Nachdem er in Moskau noch Medizin studiert und sich 1829 als praktischer Arzt daselbst niedergelassen, machte er 1830 mit Unterstützung der Petersburger Akademie der Wissenschaften eine Forschungsreise nach Bulgarien, deren Ergebnisse er nach seiner Rückkehr in einer Reihe von Schriften verwertete, und starb 26. Nov. 1859 in Moskau. Sein Hauptwerk ist: „Die alten und jetzigen Bulgaren“ (russ., Mosk. 1829–41, 2 Bde.), womit er das damals fast vergessene Volk und seine alte Geschichte gleichsam neu entdeckte und bei den Bulgaren selbst den ersten Anstoß zur Wiederbelebung des Nationalgefühls gab. Weiter erschienen: „Über bulgarische Volkspoesie“ (1835); „Bulgarische und romanische Urkunden“ (1840); „Kritische Forschungen über die Geschichte der Bulgaren“ (1849, 2 Bde.); „Reiseskizzen aus Bulgarien“ (1857).