MKL1888:Weismann
[507] Weismann, August, Zoolog, geb. 17. Jan. 1834 zu Frankfurt a. M., studierte in Göttingen Medizin, war 1856–57 Assistent an der Klinik in Rostock, ging 1858 nach Wien, 1859 nach Italien, 1860 nach Paris, lebte 1861–62 als Leibarzt des Erzherzogs Stephan auf Schloß Schaumburg an der Lahn und lieferte dort seine erste größere entwickelungsgeschichtliche Arbeit: „Die Entwickelung der Dipteren“ (Leipz. 1864). 1863 ging er nach Gießen, habilitierte sich aber noch in demselben Jahr an der Universität zu Freiburg und wurde 1866 außerordentlicher, 1871 ordentlicher Professor der Zoologie daselbst. Seine Arbeiten sind besonders der Entwickelungsgeschichte, speziell der festern Begründung und dem Ausbau der Deszendenztheorie und der Lehre von der Vererbung, gewidmet. Er schrieb: „Über den Einfluß der Isolierung auf die Artbildung“ (Leipz. 1872); „Studien zur Deszendenztheorie“ (das. 1875–76, 2 Bde.); „Naturgeschichte der Daphnoiden“ (das. 1876–79); „Die Entstehung der Sexualzelle bei den Hydromedusen“ (Jena 1883, 2 Bde.); „Über die Vererbung“ (das. 1883); „Über die Dauer des Lebens“ (das 1882); „Über Leben und Tod“ (das. 1884); „Die Kontinuität des Keimplasmas als Grundlage einer Theorie der Vererbung“ (das. 1885); „Die Bedeutung der sexuellen Fortpflanzung für die Selektionstheorie“ (das. 1886); „Über den Rückschritt in der Natur“ (Freiburg 1886); „Über die Zahl der Richtungskörper und ihre Bedeutung für die Vererbung“ (Jena 1887); „Über die Hypothese einer Vererbung von Verletzungen“ (das. 1889).