Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Weinlig“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 500
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Weinlig. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 500. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Weinlig (Version vom 12.10.2022)

[500] Weinlig, 1) Christian Theodor, Komponist und Musiktheoretiker, geb. 25. Juli 1780 zu Dresden, erhielt seinen ersten Musikunterricht von seinem Oheim, dem dortigen Organisten Christian Ehregott W. (geb. 1743 zu Dresden, gest. 1816 daselbst), studierte dann in Leipzig die Rechte und praktizierte bis 1804 als Advokat in Dresden, widmete sich jedoch um diese Zeit ganz der Musik und begab sich nach Bologna, wo er sich unter Matteis Leitung in der Komposition ausbildete. 1814 wurde er Kantor an der Kreuzkirche zu Dresden und 1823 an der Thomaskirche in Leipzig, wo er 7. März 1842 starb. Seine zahlreichen Kompositionen aller Art haben nur geringen Anklang gefunden; desto erfolgreicher aber war seine Thätigkeit als Gesang- und Kompositionslehrer. Von seiner Fähigkeit auf diesen Gebieten geben seine weitverbreiteten „Gesangübungen“ sowie das nach seinem Tod erschienene Lehrbuch „Theoretisch-praktische Anleitung zur Fuge“ (Dresd. 1845), endlich auch seine Schüler selbst, darunter Richard Wagner, der ihm in seiner „Autobiographischen Skizze“ einen dankbaren Nachruf widmet, vollgültiges Zeugnis.

2) Christian Albert, Technolog, geb. 9. April 1812 zu Dresden, studierte in Leipzig Naturwissenschaft und Medizin, habilitierte sich daselbst als Privatdozent für Mineralogie, Technologie etc., lehrte auch an der Handelslehranstalt, ging 1845 als Professor der Nationalökonomie nach Erlangen, wurde aber schon 1846 als Ministerialrat im Ministerium des Innern nach Dresden berufen. 1849 war er kurze Zeit Minister des Innern und übernahm dann die Direktion der Abteilung für Handel, Gewerbe und Ackerbau. Er starb 18. Jan. 1873 in Dresden. W. schrieb: „Lehrbuch der theoretischen Chemie“ (Leipz. 1840–41); „Grundriß der mechanischen Naturlehre“ (das. 1843); auch redigierte er 1835–45 das „Pharmazeutische Zentralblatt“ und (mit Hülße) das „Polytechnische Zentralblatt“.