Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Weidenrinden“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 483
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Weidenrinden. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 483. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Weidenrinden (Version vom 16.04.2023)

[483] Weidenrinden, die Rinden fast aller häufiger vorkommenden Weiden, gehören in Europa, namentlich in Rußland, aber auch in Österreich, Deutschland, Dänemark, auf der Skandinavischen Halbinsel, in Finnland, Lappland etc., zu den wichtigsten Gerbmaterialien und werden auch in Nord- und Südamerika und in Ägypten benutzt. Die Wertunterschiede zwischen den einzelnen Weidenarten sind nicht sehr groß, in den meisten Gegenden werden auch die Weiden nicht kultiviert, sondern man nutzt nur das in Ebenen und Auen massenhaft vorkommende Material aus; ja, in Österreich und Ungarn bleiben unerschöpfliche Schätze noch unverwertet, und in Galizien erzeugt die Flechtindustrie große Massen von Rindenabfällen, die unbenutzt bleiben. In Niederösterreich dagegen, in Holland, im Neckarthal etc. werden Salix caspica, viminalis, purpurea, amygdalina u. a. für die Flechtindustrie rationell gezüchtet und liefern dann als Nebenprodukt Gerbrinden. Der mittlere Gerbstoffgehalt der W. beträgt etwa 8 Proz.