Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wedell-Malchow“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 470
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Wedell-Malchow. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 470. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wedell-Malchow (Version vom 20.10.2021)

[470] Wedell-Malchow, Friedrich von, Abgeordneter, geb. 23. April 1823 zu Malchow bei Prenzlau, besuchte das Gymnasium daselbst, studierte in Bonn und Berlin Jura und Cameralia, machte sodann längere Reisen durch England, Frankreich, Italien und die Schweiz, trat darauf als Referendar in den Staatsjustizdienst, schied aber nach dem zweiten juristischen Examen 1878 aus demselben aus und widmete sich der Bewirtschaftung seines Guts Malchow. 1856 ward er Ritterschaftsrat und 1875 Ritterschaftsdirektor der Ukermark, 1872 Vorsitzender des deutschen Landwirtschaftsrats. Seit 1866 Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses und seit 1871 des deutschen Reichstags, schloß er sich der konservativen Partei an und widmete sich namentlich wirtschaftlichen Fragen. Früher freihändlerischen Anschauungen zuneigend, ward er 1879 Anhänger der Wirtschaftsreform, die Bismarck unternahm; in diesem Sinn brachte er 1882 einen Börsensteuerentwurf im Reichstag ein, der 1885 angenommen wurde.