MKL1888:Wechselgetriebe
[464] Wechselgetriebe, Mechanismen, mittels deren man bei Rotationsbewegungen Änderungen in der Geschwindigkeit hervorbringt. Sie bestehen aus Reibungs- oder Riemenräderwerken mit veränderlichen Radien. Fig. 1 zeigt ein solches W. mit Reibungsrädern, wie es z. B. in Sägemühlen zur Veränderung des Vorschubes des den zu zersägenden Holzblock gegen die Säge schiebenden Wagens, an Spinnmaschinen etc. gebraucht wird. Die Welle AB trägt ein cylindrisch abgedrehtes Rad T, welches in der Längsrichtung der Welle verschiebbar ist und mit einer bestimmten Kraft gegen die oben abgedrehte Oberfläche eines andern R gedrückt wird, so daß letzteres bei der Drehung von T mit herumgenommen wird, wenn die Welle AB umgedreht wird. Es wird nun hierbei R sich um so geschwinder drehen, je näher man T dem Mittelpunkt von R rückt, und umso langsamer, je mehr T sich der Peripherie nähert. Ein sehr gebräuchliches W. mit Riemenrädern zeigt Fig. 2. Dasselbe besteht aus zwei abgestumpften Kegeln K und K1, die mit ihren Achsen parallel und zwar so gelagert sind, daß das dickste Ende des einen dem dünnsten des andern gegenüberliegt. Über beide Kegel ist ein endloser Riemen gelegt, bei dessen seitlicher Verschiebung
Fig. 1. Wechselgetriebe mit Reibungsrädern. | |
Fig. 2. Wechselgetriebe mit konischen Riemenscheiben. | |
die Drehungsverhältnisse der beiden Kegel abgeändert werden. Nimmt man statt der Kegel zwei Reihen schmälerer Riemenscheiben mit nach entgegengesetzter Richtung abnehmendem Durchmesser, so erhält man die zum Betrieb von Drehbänken etc. in außerordentlich verbreitetem Gebrauch stehenden Stufenscheiben.