Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wasseruhr“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 438
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Wasseruhr. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 438. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wasseruhr (Version vom 27.01.2023)

[438] Wasseruhr (Klepsydra, Hydrologium), Maschine zum Messen der Zeit, der Sanduhr analog, aus zwei kegelförmigen Gefäßen bestehend, deren enge, durchlöcherte Teile aufeinander stoßen, und von denen eins mit Wasser gefüllt ist. Die W. soll von Trismegistos erfunden sein (s. Zeitmessung), sie wurde schon 600 v. Chr. von den Assyrern benutzt, im 5. Jahrh. kannten sie die Griechen und 159 die Römer. Später wurden die Wasseruhren vielfach verbessert, durch das fallende Wasser wurden Räderwerke in Bewegung gesetzt, so daß man allerlei komplizierte Kunstwerke konstruieren konnte. Eine solche Uhr erhielt Karl d. Gr. von Harun al Raschid. Bis zum 17. Jahrh. wurden die Wasseruhren zum Hausgebrauch benutzt, und Tycho Brahe ersetzte für astronomische Zwecke das Wasser durch Quecksilber.