Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wasserstar“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 436
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Wasserstar. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 436. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wasserstar (Version vom 13.09.2022)

[436] Wasserstar (Cinclus Bechst.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Drosseln (Turdidae) und der Unterfamilie der Wasserstare (Cinclinae), Vögel mit schlankem, aber dick befiedertem Leib, verhältnismäßig schwachem, geradem, auf der Firste ein wenig aufwärts, mit der Spitze abwärts gebogenem, seitlich zusammengedrücktem Schnabel, hohen, starken Füßen mit langen Zehen und sehr gekrümmten, starken, schmalen Nägeln, ungewöhnlich kurzen, stark abgerundeten Flügeln, in welchen die dritte Schwinge am längsten ist, und fast stummelhaftem Schwanz. Unser W. (Wasserschwätzer, See-, Wasseramsel, Wasserdrossel, Cinclus aquaticus L.), 20 cm lang, 30 cm breit, auf Kopf, Nacken und Hinterhals fahlbraun, auf der übrigen Oberseite schieferfarben mit schwarz, an Kehle und Hals weiß, an der Oberbrust rotbraun, an der Unterbrust und am Bauch dunkelbraun. Er bewohnt wasserreiche Gebirge Mitteleuropas, Mittelasiens und Nordwestafrikas, lebt besonders an schattigen Bächen, welche er auch im strengsten Winter nicht verläßt, läuft behende, auch unter Wasser, schwimmt und taucht gut, fliegt nach Art des Eisvogels oder Zaunkönigs, ist sehr vorsichtig, lebt nur in der Brutzeit gesellig, sonst einzeln, singt sehr fleißig, leise und anmutig, nährt sich von Kerbtieren, frißt auch kleine Fische, brütet am Wasser, am liebsten hinter einer herabstürzenden Wassermasse, baut ein Nest mit kleinem Eingangsloch und legt im April 4–6 weiße Eier. Ausnahmsweise folgt der ersten noch eine zweite Brut. In der Gefangenschaft ist er schwierig zu erhalten.