Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wasserbruch“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 418
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Wasserbruch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 418. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wasserbruch (Version vom 26.01.2023)

[418] Wasserbruch (Hydrocele, Hodenwassersucht), krankhafte Ansammlung wässeriger Flüssigkeit in den Scheidenhäuten des Samenstrangs und der Hoden. Die dadurch hervorgerufene bedeutende Geschwulst der Hoden wird durch ihre Schwere lästig und verursacht ein empfindliches Ziehen. Als Ursache können Hodenerschütterungen beim Reiten und Entzündungen der Hoden und Nebenhoden nachgewiesen werden. Die Behandlung bezweckt entweder nur eine vorübergehende Heilung durch Entleerung der Flüssigkeit mittels des Trokars (Punktion) oder eine Radikalheilung. Bei letzterer kommt es darauf an, in der ausgedehnten Hülle der Hode eine solche Entzündung hervorzurufen, daß nach Entleerung des Wassers die Scheidenhäute der Hoden miteinander verwachsen, so daß eine Wiederansammlung des Wassers unmöglich wird. Man bedient sich dazu der Einspritzung von Jodtinktur oder reiner Karbolsäure. Bei hartnäckigen Fällen, die auch durch wiederholte Jodinjektion nicht verschwinden, ist die Operation durch Schnitt notwendig.