Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Warnkönig“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 397
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Warnkönig. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 397. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Warnk%C3%B6nig (Version vom 19.02.2023)

[397] Warnkönig, Leopold August, namhafter Rechtshistoriker, geb. 1. Aug. 1794 zu Bruchsal, studierte in Heidelberg und Göttingen Philosophie, Philologie und die Rechte, habilitierte sich 1816 daselbst als Privatdozent der Rechte, folgte 1817 einem Ruf als Professor der Rechte nach Lüttich, wo er mit andern die „Thémis, ou bibliothèque du jurisconsulte“ gründete, und erhielt 1827 den Lehrstuhl der Pandekten in Löwen, 1831 den in Gent. Nachdem er im Interesse der Staats- und Rechtsgeschichte Flanderns die meisten Archive und Bibliotheken der belgischen Provinzen sowie des nördlichen Frankreich und des südlichen Deutschland durchforscht, wurde er von der Regierung zum Mitglied der Kommissionen für die Herausgabe ungedruckter Quellen der belgischen Geschichte und für Hebung der Volksbildung ernannt. Dennoch folgte er 1836 dem Ruf als Professor der Rechte nach Freiburg, von wo er 1844 als Geheimer Hofrat und Professor des katholischen Kirchenrechts nach Tübingen ging. Später ließ er sich in Stuttgart nieder und starb daselbst 19. Aug. 1866. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: „Institutiones juris romani privati“ (Lütt. 1819; 4. Aufl., Bonn 1860); „Commentarii juris romani privati“ (Lütt. 1825–32, 3 Bde.); „Flandrische Staats- und Rechtsgeschichte bis 1305“ (Tübing. 1835–42, 3 Bde.); „Histoire externe du droit romain“ (Brüss. 1836); „Histoire du droit belgique“ (das. 1837); „Rechtsphilosophie als Naturlehre des Rechts“ (Freiburg 1839); „Französische Staats- und Rechtsgeschichte“ (mit L. Stein bearbeitet, Basel 1846–48, 3 Bde.); „Juristische Encyklopädie“ (Erlang. 1853); „Die staatsrechtliche Stellung der katholischen Kirche besonders im 18. Jahrhundert“ (das. 1855); „Histoire des Carolingiens“ (mit Gerard, Leipz. 1862, 2 Bde.); „Don Karlos. Leben, Verhaftung und Tod“ (Stuttg. 1864).