Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Warming“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 397
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Warming. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 397. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Warming (Version vom 19.02.2023)

[397] Warming, Johannes Eugenius Bülow, Botaniker, geb. 3. Nov. 1841 auf der Insel Manoe in der Nordsee, studierte seit 1859 und lebte 1863–66 in Lagoa Santa in Brasilien. Nach Dänemark zurückgekehrt, wurde er 1868 Magisterkonferent, promovierte 1871, studierte dann in Bonn, wurde 1873 Dozent der Pflanzenanatomie an der Universität in Kopenhagen und übernahm 1876 auch den Lehrstuhl der pharmazeutischen Botanik. Neben wertvollen systematisch-monographischen Arbeiten für die „Flora brasiliensis“ von Martius, lieferte er hervorragende Beiträge zur entwickelungsgeschichtlichen und vergleichenden Morphologie. Seine zahlreichen Abhandlungen veröffentlichte er meist in dänischer Sprache mit französischem Resümee. In deutscher Sprache erschienen von ihm: „Untersuchungen über pollenbildende Phyllome und Kaulome“ (in Hansteins „Botanischen Abhandlungen“ 1873); „Die Blüte der Kompositen“ (das. 1876) u. a. Mit Vorliebe wendete er intermediären, zwischen zwei verschiedenen morphologischen Grundtypen in der Mitte stehenden Bildungen seine Beobachtungen zu. Auch Algen und Pilze erforschte er in ihrer Entwickelung. Neuerdings studierte er die Bildungsgeschichte und morphologische Deutung des Pflanzenovulums und gelangte dabei zu Resultaten, die nachher von Strasburger bestätigt wurden. Höchst verdienstlich ist sein „Handbog i den systematiske Botanik“ (2. Aufl., Kopenh. 1884).