Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wanderniere“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 381
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Wanderniere. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 381. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wanderniere (Version vom 15.09.2022)

[381] Wanderniere (Ren mobilis, R. migrans), vorübergehende oder dauernde Lagenveränderung einer oder beider Nieren, besonders der rechten, infolge einer Lockerung ihrer Kapsel und ihrer Aufhängebänder, wobei dieselbe als ein beweglicher Körper unter dem freien Rande des Rippenbogens oder tiefer gegen den Nabel gefühlt wird. Die W. findet sich angeboren und bei Frauen nach Entbindungen, sie entsteht auch durch das Tragen fester Rockbänder und Schnürleiber, durch schwere körperliche Arbeit, nach schneller Abmagerung, häufigem Erbrechen, hartnäckigem Husten etc. Bisweilen macht die W. gar keine Symptome, in der Regel aber kommt es, besonders bei Einklemmung der W., zu allerlei Beschwerden. Die Behandlung besteht in Reposition, Fixierung durch Bruchbänder oder Leibbinden, Kräftigung der Bauchdecken und allgemeiner Abhärtung. Vgl. Keppler, Die W. (Berl. 1879); Schütze, Die W. (das. 1888).