Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wagenburg“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 318
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Wagenburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 318. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wagenburg (Version vom 19.10.2024)

[318] Wagenburg, zum Viereck zusammengefahrene Wagen, zur Verteidigung dienend. Der Gebrauch, die den Truppen folgenden Wagen als Schutzwehr gegen plötzliche Angriffe zu benutzen, ist sehr alt. Im Mittelalter waren zum Fortschaffen der Kleidung und Lebensmittel, mit welchen jeder Aufgebotene sich auf längere Zeit versorgen mußte, viele Wagen erforderlich, auf denen auch Weiber und Kinder Unterkommen fanden. Ihre Zahl wurde durch Mitführung schwerer Rüstungsstücke, des Schanz- und Werkzeugs für Schanzen- und Brückenbau sowie schwerer Büchsen auf Büchsenwagen vermehrt. Alle Wagen wurden nebeneinander im Viereck aufgefahren, mit Wall und Graben umgeben und dienten als verteidigungsfähiges Lager, welchem der Wagenmeister vorstand. Die Hussiten fuhren in der Schlacht bei Tachau 3600 Wagen zu einer W. zusammen.