MKL1888:Voltamēter
[281] Voltamēter, Apparat zur Messung der Stärke eines galvanischen Stroms durch Ermittelung der Menge des
Voltameter. | |
durch den Strom in einer bestimmten Zeit zersetzten Wassers. Durch den luftdicht schließenden Kork eines Glasgefäßes (s. Figur) gehen zwei isolierte Drähte, die Platinplatten tragen; das Gefäß wird mit durch Schwefelsäure angesäuertem Wasser oder mit Kalilauge gefüllt. Werden die Drahtenden mit den Polen einer galvan. Batterie verbunden, so zersetzt der zwischen den Platinplatten übergehende Strom das Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff, welche, in Bläschen von den Platten aufsteigend, sich im obern Teil des Gefäßes zu Knallgas mischen. Letzteres entweicht durch ein durch den Kork gestecktes gebogenes Gasentwickelungsrohr und wird in einer graduierten Glasröhre über Wasser aufgefangen. Als Einheit der Stromstärke nahm Jacobi diejenige eines Stroms an, welcher in einer Minute 1 ccm Knallgas von 0° und 760 mm Druck entwickelt. Die jetzt gebräuchliche, Ampère genannte Einheit der Stromstärke entwickelt in einer Minute 10,44 ccm Knallgas. Statt durch Wasser kann man den zu messenden Strom auch durch eine Lösung von salpetersaurem Silber (Silbervoltameter) oder schwefelsaurem Kupfer (Kupfervoltameter) leiten und die Menge des am negativen Pol abgeschiedenen Metalls durch Wägung bestimmen. Ein Strom von der Stärke eines Ampère scheidet in einer Minute 67,09 mg Silber und 19,68 mg Kupfer ab. Das Silber- und das Kupfervoltameter liefern genauere Ergebnisse als das zuerst beschriebene Knallgasvoltameter.