Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Vidocq“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 186
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Vidocq. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 186. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Vidocq (Version vom 11.04.2021)

[186] Vidocq, Eugène François, berüchtigter Abenteurer, geb. 23. Juli 1775 zu Arras, entfloh schon als Kind mit einer entwendeten Summe und trieb sich jahrelang unter Gaunern umher. Beim Ausbruch des Revolutionskriegs ließ er sich als Soldat anwerben, desertierte aber und setzte hierauf in Frankreich, Holland und Belgien sein abenteuerndes Leben fort. Endlich ergriffen und zu den Galeeren verurteilt, entkam er zweimal, trieb sich in der Hauptstadt und in den Provinzen umher und trat dann als Spion in die Dienste der Pariser Polizei. Die Beschuldigung, daß er auch in politischen Angelegenheiten den Bourbonen gedient, hat er in seinen „Mémoires“ (Par. 1828, 4 Bde.; neue Ausg. 1868; deutsch, Stuttg. 1829) zurückgewiesen. 1827 entlassen, gründete er eine Papierfabrik zu St.-Mandé bei Paris, dann 1832 in Paris eine Art von Privatpolizeibüreau, das er aber bald wieder schließen mußte. V. lebte seitdem in Belgien und in England und starb im Mai 1857 in Paris.