Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Vidal“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 186
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Vidal. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 186. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Vidal (Version vom 18.10.2021)

[186] Vidal, Peire, Troubadour, zwischen 1170 und 1220, aus Toulouse gebürtig, führte ein abenteuerliches Wanderleben, stand dann längere Zeit in Diensten des Vizegrafen von Marseille, Barnal de Baux, mußte wegen eines Liebeshandels mit dessen Gemahlin Adalasia nach Italien flüchten, machte den dritten Kreuzzug mit bis Cypern, wo er sich mit einer Griechin verheiratete, und beschloß wahrscheinlich seine Tage am Hof Alfons’ III. von Aragonien. Seinem Wesen nach eine wunderliche Mischung von Geist und Thorheit, nimmt V. dessenungeachtet in der Geschichte der Kunstpoesie eine der vornehmsten Stellen ein. Von seinen zahlreichen feurigen und anmutigen Liedern sind noch etwa 60 vorhanden, darunter mehrere Rügelieder. Auch hat er sich im Fach der erzählenden Dichtkunst mit Glück versucht. Vgl. Raynouard, Choix de poésies des troubadours, Bd. 3 u. 4 (Par. 1821).