Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Vasāri“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 54
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Vasāri. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 54. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Vas%C4%81ri (Version vom 11.04.2021)

[54] Vasāri, Giorgio, ital. Maler, Architekt und Kunstschriftsteller, geb. 30. Juli 1511 zu Arezzo, bildete sich als Maler in Florenz bei Michelangelo und Andrea del Sarto, zumeist aber durch Kopieren nach Michelangelo und Raffael in Rom und eignete sich eine große Fertigkeit in der Fresko- und Bildnismalerei an, ohne jedoch über eine kalte akademische Auffassung hinauszukommen. Im Dienste der Medici in Florenz und der Päpste in Rom hat er zahlreiche Fresken im Palazzo Vecchio in Florenz und in der Sala regia des Vatikans und der Cancellaria in Rom ausgeführt. Doch leistete er das Beste im Bildnis (Lorenzo Magnifico in den Uffizien zu Florenz, Großherzog Cosimo I. im Berliner Museum). Viel bedeutender sind seine architektonischen Schöpfungen, insbesondere sein Hauptwerk: die Uffizien in Florenz, in deren Ausführung er eine schwierige Aufgabe mit hoher Genialität löste. Am bekanntesten ist sein Name jedoch durch seine schriftstellerische Thätigkeit geworden, durch das große biographische Sammelwerk „Vite de’ più eccellenti pittori, scultori ed architetti“, welches zuerst 1550, in zweiter, vermehrter Auflage 1568 erschien (neue Ausgaben von Le Monnier, Flor. 1846–57, 15 Bde.; von Milanesi, das. 1878–85, 9 Bde.; deutsche Übersetzung mit Erläuterungen von Schorn und E. Förster, Stuttg. 1832 bis 1849, 6 Bde.). Die Herausgabe ausgewählter Biographien zum Gebrauch bei Vorlesungen begann Frey (Berl. 1885 ff.). V. starb 27. Juni 1574 in Florenz.