Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Urānpecherz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Urānpecherz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 23
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Uraninit
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Urānpecherz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 2–3. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ur%C4%81npecherz (Version vom 21.01.2023)

[2] Urānpecherz (Uranin, Pechblende, Nasturan), Mineral aus der Ordnung der Anhydride, kristallisiert tesseral, findet sich aber meist derb und eingesprengt, auch nierenförmig von stängeliger u. krummschaliger Struktur, es ist pechschwarz, undurchsichtig, fettglänzend, aber auch durchscheinend, rötlichgelb bis hyacinthrot, Härte 3–6, spez. Gew. 4,8–8. Diese und die gleichzeitigen Schwankungen in der chemischen Zusammensetzung führen zu der Annahme, daß es sich hier um chemisch verschiedene Substanzen handelt. Gewöhnlich wird U. als Uranoxydoxydul betrachtet, von dem es aber selten 80 Proz., meist viel weniger neben Magnesium, Calcium, Silicium, Eisen, Blei, Arsen und Wismut enthält. Auch Selen und Vanadin wurden in einigen Varietäten nachgewiesen. Pittinerz und Gummierz sind chemisch und physikalisch besonders abweichende Abarten. U. findet sich vorzugsweise im Erzgebirge auf den Erzlagerstätten von Joachimsthal, Johanngeorgenstadt, Annaberg, Marienberg, aber auch zu Pribram in Böhmen, in Cornwallis, Norwegen, am Obern See in Nordamerika, zu Joachimsthal mit zahlreichen, zum Teil aus [3] ihm hervorgegangenen andern Uranverbindungen als Begleitern. Das U. ist das Material zur Herstellung der verschiedenen Uranpräparate.