Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Typhaceen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 955
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Typhaceen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 955. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Typhaceen (Version vom 15.09.2022)

[955] Typhaceen, monokotyle Familie aus der Ordnung der Spadicifloren, krautartige Sumpfpflanzen mit perennierendem, kriechendem Rhizom, knotenlosen, cylindrischen, einfachen oder ästigen Stengeln, wechselständigen, am Grunde des Stengels zusammengedrängten, bescheideten, linealischen, ganzen, parallelnervigen Blättern und unvollständigen, einhäusigen Blüten, welche dichte, cylindrische oder kugelige Kolben bilden, die mit abfallenden Blütenscheiden versehen sind, und von denen die obern männliche, die untern weibliche Blüten tragen. Die männlichen Blüten haben statt des Perigons einfache Fäden oder häutige Schüppchen, welche ordnungslos zwischen den zahlreichen dem Kolben aufsitzenden Staubgefäßen stehen. Die weiblichen Blüten haben an Stelle des Perigons zahlreiche Borsten oder je drei hypogyne Schüppchen. Die Fruchtknoten sind sitzend oder gestielt, einblätterig, einfächerig, mit einer einzigen hängenden, anatropen Samenknospe und einem einfachen, endständigen Griffel, welcher in eine einseitige, zungenförmige Narbe endigt. Die Früchte sind durch gegenseitigen Druck eckig, durch den Griffel spitz, nicht aufspringend, fast steinfruchtartig wegen des häutigen oder schwammigen Epi- und des leder- oder holzartigen Endokarps. Die Samen haben eine häutige Schale und in der Achse eines mehligen Endosperms einen geraden, fast ebenso langen Keimling. Vgl. Schnizlein, Die natürliche Pflanzenfamilie der T. (Nördling. 1845). Die T. zählen nur etwa 15 Arten in zwei Gattungen, welche am häufigsten in den außertropischen Zonen der nördlichen Halbkugel sind. Überreste fossiler Gattungen, Aethophyllum und Echinostachys, kommen im Bunten Sandstein, Arten der Gattungen Typha und Sparganium in Tertiärschichten vor.