Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Trombe“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 862
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Trombe. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 862. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Trombe (Version vom 21.12.2022)

[862] Trombe (v. ital. tromba, Trompete), Wettersäule, Windhose, Wasserhose, Sandhose, eine dunkle, oft ganz schmale Säule, die sich wie ein Trichter (oder Trompete) von den Wolken herabsenkt und an ihrem untern Ende, wenn sie über das feste Land hinstreicht, Sand und andre leichte Gegenstände aufhebt und in die Luft hinaufwirbelt (Sandhose), wenn sie über dem Wasser sich bildet, dieses aufwühlt und unter wirbelnder Bewegung gegen den von den Wolken herabhängenden Trichter hinaufsaugt. Die Tromben stellen Tornados (s. d.) in kleinerm Maßstab dar und sind oft von starkem Regen, zuweilen auch von Hagel, Blitz und Donner begleitet. Sie bilden sich vorzugsweise bei ruhiger und stark erwärmter Luft, als Wirkung von aufsteigenden Luftströmen und zeigen sich fast ausschließlich in der heißen Zeit des Jahrs. Die drehende Bewegung der T. kann nach rechts, auch nach links sein, und ihre Kraft ist oft so stark, daß Bäume entwurzelt und Häuser abgedeckt werden. Vgl. Reye, Die Wirbelstürme etc. (Hannov. 1872).