Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Triton“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 853
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Triton. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 853. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Triton (Version vom 03.05.2021)

[853] Triton, Molch.

Triton, im griech. Mythus Sohn des Poseidon und der Amphitrite, wohnte mit diesen auf dem Grunde des Meers in goldenem Palast. Als seine eigentliche Heimat galt der fabelhafte Tritonsee in Afrika, besonders in der Argonautensage. Man stellte sich ihn mit menschlichem Oberkörper, der in einen Delphinschwanz

Fig. 1. Triton (Rom, Vatikan). Fig. 2. Triton und Nereide (Neapel).

ausläuft, vor; auch werden ihm kurze Stierhörner und Spitzohren gegeben. Sein Attribut ist eine gewundene Seemuschel, auf der er bald stürmisch, bald sanft bläst, um die Fluten zu erregen oder zu beruhigen. Allmählich bildete sich dann die Vorstellung von einer großen Zahl von Tritonen, die ebenfalls als doppelgestaltige Wesen, bisweilen außer dem menschlichen Oberkörper und dem Fischschweif noch mit den Vorderfüßen eines Pferdes, gedacht und dargestellt werden. Von antiken Bildwerken ist besonders der Torso des vatikanischen Museums (Fig. 1) zu erwähnen, welcher mit der wilden, unbändigen Natur, die sich in Bewegungen und Körperbau ausspricht, jene erregte Wehmut in den Zügen, wie sie allen Seegöttern von der antiken Kunst gegeben wird, vortrefflich vereinigt. Vgl. auch die schöne statuarische Gruppe des Neapeler Museums (Fig. 2), in welcher T., von Eroten umspielt, eine Nereide entführt.