MKL1888:Tristan und Isolde

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Tristan und Isolde“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 853
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Tristan und Isolde. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 853. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tristan_und_Isolde (Version vom 30.05.2021)

[853] Tristan und Isolde, die beiden Hauptpersonen einer ursprünglich keltischen Sage, welche von mehreren nordfranzösischen Dichtern im 12. Jahrh. behandelt ward und sodann in die spanische, italienische, slawische, skandinavische und sogar in die griechische Litteratur überging. Auf deutschen Boden verpflanzte zuerst Eilhart von Oberge (s. d.) die Sage gegen Ende des 12. Jahrh. durch ein nach dem Französischen bearbeitetes Gedicht, das auch einer spätern Prosaauflösung (zuerst gedruckt 1484; auch in Simrocks „Volksbüchern“ enthalten) zu Grunde liegt. Die vorzüglichste deutsche Dichtung aber, welche die Sage von T. u. I. zum Gegenstand hat, ist das ebenfalls nach einem französischen Original bearbeitete Gedicht Gottfrieds von Straßburg. Über den Inhalt der Sage sowie neuere Bearbeitungen derselben s. Gottfried von Straßburg. Vgl. Mone, Über die Sage von Tristan (Heidelb. 1822); Golther, Die Sage von T. u. I. (Münch. 1887).