Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Trendelenburg“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 937
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Trendelenburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 937. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Trendelenburg (Version vom 20.12.2024)

[937] Trendelenburg, Friedrich, Mediziner, geb. 24. Mai 1844 zu Berlin, studierte seit 1862 in Edinburg Botanik, dann in Glasgow Physik, Anatomie und Zoologie und in Berlin Medizin. Er promovierte hier 1866, wurde 1868 nach bestandener Staatsprüfung Assistent Langenbecks und habilitierte sich zugleich 1871 als Privatdozent an der Universität. Seine Dissertation behandelte die Chirurgie der alten Inder, dann wandte er sich der experimentell chirurgischen Forschung auf Grundlage der allgemeinen Pathologie zu und stellte die Übertragbarkeit der Diphtheritis durch diphtherische Schorfe und Pseudomembranen vom Menschen auf Tiere fest. Bei diesen Arbeiten gelangte er zur Konstruktion einer Tamponkanüle, welche bei Operationen am Kehlkopf und im Munde die Atmung gestattet, die Infektion der Lunge durch herabfließendes Blut mit Schleim dagegen verhindert. 1874 wurde T. als Chirurg an das neubegründete städtische Krankenhaus am Friedrichshain berufen, 1875 erhielt er eine Professur in Rostock und 1882 in Bonn. Von seinen weitern Arbeiten sind noch hervorzuheben: Magenschnitt bei Speiseröhrenverengerung, Stenose der Luftwege, Behandlung angeborner Halscysten, Wundheilung unter dem Schorf, falsche Gelenke, Brüche. Auf Grund seiner Untersuchungen wurde der Spray bei Operationen aufgegeben.