Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Trainieren“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 794
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Trainieren. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 794. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Trainieren (Version vom 23.11.2024)

[794] Trainieren (engl., spr. treh-), in die Länge ziehen, abrichten, einüben; die Vorbereitung zu einer hervorragend körperlichen Leistung, besonders bei Pferden Vorbereitung zum Wettrennen (training), welche in besondern Anstalten (Trainieranstalten) und von speziell für diese Kunst ausgebildeten Leuten (Trainer) geleitet wird, beruht auf einer methodischen Ausbildung der Muskelkraft bei sehr intensiver, aber nicht fett machender Ernährung. Die Füllen werden schon im Alter von 18–20 Monaten angeritten oder eingebrochen (break); sie erhalten anfangs Bewegung im Schritt und Trab, später im langsamen und raschen Galopp, am besten unter Leitung eines ältern Pferdes, des Führpferdes. Überflüssiges Fett der Pferde sucht man, soweit dieses nicht durch die Arbeit möglich ist, durch das Verabreichen von Abführpillen (Physic) und durch Schwitzen unter Decken zu entfernen. Das Gewicht des Reiters darf für junge Pferde nicht zu groß sein, deshalb werden nur Knaben oder sehr leichte Männer zu Reitern in den Trainierställen verwendet. Als Futter benutzt man Hafer von möglichst schwerer Qualität mit Zusatz von Bohnenschrot für Rennpferde und vermeidet möglichst alles, was Volumen oder Fett erzeugt. Vgl. die Schriften von Digby Collins (Lond. 1865), Hochwächter (3. Aufl., Neuw. 1867), v. Heydebrand (2. Aufl., Leipz. 1882), Silberer und Ernst (Wien 1883) und Graf Wrangel (Stuttg. 1889).