Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Tobold“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 935
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Tobold. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 935. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tobold (Version vom 20.12.2024)

[935] Tobold, Adelbert, Mediziner, geb. 21. Nov. 1827 zu Flatow in Westpreußen, studierte seit 1851 in Berlin Medizin, wurde 1854 Assistent von Langenbeck in Berlin, bestand 1856 die Staatsprüfung, besuchte die Kliniken in Paris, widmete sich dann dem Studium der Kehlkopfkrankheiten, für welches damals durch die Einführung des Kehlkopfspiegels eine neue Epoche begann, und habilitierte sich 1865 an der Universität als Privatdozent. Tobolds erste Arbeit handelte von der Resektion des Kniegelenks und berichtete vornehmlich über die Ergebnisse dieser Operationen Langenbecks im Frieden. Seine Forschungen auf dem Gebiet der Kehlkopfkrankheiten legte T. hauptsächlich in dem „Lehrbuch der Laryngoskopie“ (Berl. 1863), welches ins Holländische, Russische und Englische übersetzt wurde, und in der „Klinik der Kehlkopfkrankheiten“ (das. 1866) nieder. Beide Bücher erschienen später vereinigt (4. Aufl., Berl. 1890). 1880 wurde T. zum Geheimen Sanitätsrat und 1884 zum außerordentlichen Professor an der Universität ernannt. T. gehört zu den gesuchtesten Ärzten für Krankheiten des Kehlkopfes und der Lunge. 1887 erkannte er bei der ersten Untersuchung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm die Bösartigkeit seines Kehlkopfleidens und drang auf eine Radikaloperation, welche durch Mackenzie vereitelt wurde. Ein Unikum dürfte die von ihm selbst nach dem laryngoskopischen Bilde hergestellte große Sammlung plastischer Nachbildungen der verschiedenen Kehlkopfkrankheiten sein.