Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Tissandier“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 727
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Tissandier. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 727. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tissandier (Version vom 11.10.2021)

[727] Tissandier (spr. -ssangdjeh), Gaston, Gelehrter, geb. 21. Nov. 1843 zu Paris, widmete sich vorwiegend der Chemie und leitete 1864–74 das Versuchslaboratorium der Union nationale. In dieser Zeit beschäftigte er sich auch mit meteorologischen Arbeiten, und 1868 unternahm er von Calais aus mit Dufour seine erste Luftballonfahrt. Seitdem stieg er mit seinem Bruder Albert mehr als 20mal auf, entwich auch 1870 mittels eines Ballons aus dem belagerten Paris und machte 1875 mit Croce-Spinelli und Sivel zwei Fahrten, von denen die eine 23 Stunden dauerte und die andre, wesentlich zum Zweck spektroskopischer Untersuchungen unternommen, in eine Höhe von 8600 m führte und den beiden Begleitern Tissandiers das Leben kostete. T. ist Vizepräsident der französischen Luftschiffergesellschaft und Professor des Polytechnischen Vereins. Er schrieb außer vielen Beiträgen für die 1873 von ihm gegründete Zeitschrift „Nature“: „L’eau“ (1867, 4. Aufl. 1878); „La houille“ (1869); „Les fossiles“ (1874); „Merveilles de la photographie“ (1874); „Voyages aériens“ (1870; deutsch in Masius’ „Luftreisen“, Leipz. 1872); „En ballon pendant le siége de Paris“ (1871); „Simples notions sur les ballons“ (1876); „L’héliogravure“ (1875); „Histoire de la gravure typographique“ (1875); „Histoire de mes ascensions“ (1878); „Le grand ballon captif à vapeur de M. Giffard“ (1879); „Les martyrs de la science“ (1879); „Observations météorologiques en ballon. Resumé de 25 ascensions aérostatiques“ (1879); „Histoire des ballons et des aéronautes célèbres“ (1887) etc.