Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Tinel“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 19 (Supplement, 1892), Seite 915
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Tinel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 915. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tinel (Version vom 01.04.2024)

[915] Tinel, Edgar, belg. Komponist, geb. 27. März 1854 zu Sinay (Ostflandern), trat 1863 als Schüler in das Brüsseler Konservatorium ein und studierte unter Gevaert, Brassin, Dupont, Samuel u. a. T. trug 1873 den ersten Preis im Klavierspiel davon und gab um dieselbe Zeit zahlreiche Lieder und Klavierstücke heraus. 1877 erhielt er für seine Kantate „Klokke Roeland“ den Staatspreis. 1881 wurde er zum Direktor der Kirchenmusikschule in Mecheln ernannt, 1889 zum Inspektor der staatlich subventionierten Musikschulen Belgiens. Als sein Hauptwerk ist das Oratorium „Franciscus“ zu bezeichnen, das 1888 in Mecheln, später in Brüssel und im Winter 1891/92 in mehreren deutschen und niederländischen Städten aufgeführt wurde. Seine andern größern, in Brüssel und Leipzig erschienenen Werke sind: Drei symphonische Tongemälde für Orchester nach Corneilles „Polyeucte“ (1878–81); „Drei Ritter“, Ballade, und „Die Mohnblumen“, lyrische Dichtung, beide für eine Singstimme mit gemischtem Chor und Orchester (1878 und 1879), daneben eine Klavier- und eine Orgelsonate, Sammlungen von geistlichen und weltlichen Liedern etc.