Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Thulden“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 677678
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Thulden. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 677–678. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Thulden (Version vom 30.04.2023)

[677] Thulden, Theodor van, niederländ. Maler und Radierer, geb. 1606 zu Herzogenbusch, bildete sich in der Werkstatt von Rubens und wurde 1627 Freimeister der Lukasgilde in Antwerpen. Er war 1632 und 1647 in Paris thätig, wo er eine Anzahl von Kirchenbildern, unter andern die heilige Dreifaltigkeit (jetzt im Museum zu Grenoble), die Himmelfahrt Mariä (jetzt im Museum zu Angers) und die Ausgießung des Heiligen Geistes (jetzt im Museum zu Le Mans), malte, und 1648 wurde er nach dem Haag berufen, wo er an der Ausmalung des Oraniensaals im Huis ten Bosch teilnahm (Hauptbild: die waffenschmiedenden [678] Kyklopen). Von seinen übrigen Werken sind zu nennen: Martyrium des heil. Hadrian (in der Michaeliskirche zu Gent), der auferstandene Christus vor Maria (im Louvre zu Paris), die Entdeckung der Purpurschnecke (im Museum zu Madrid) und die Rückkehr des Friedens (in der kaiserlichen Galerie zu Wien). Er hat auch zahlreiche Blätter radiert, unter andern die Amazonenschlacht nach Rubens, 49 Blätter nach den Darstellungen auf dem Triumphbogen beim Einzug des Kardinal-Infanten Ferdinand in Antwerpen (1635) und 58 Blätter Odysseebilder nach Primaticcio und N. dell’ Abbate. Er starb um 1676 in Herzogenbusch.