Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Thouvenel“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 673
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Thouvenel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 673. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Thouvenel (Version vom 19.06.2023)

[673] Thouvenel (spr. tuhw’nell), Edouard Antoine, franz. Staatsmann, geb. 11. Nov. 1818 zu Verdun, bereiste nach Absolvierung seiner Rechtsstudien den Orient (vgl. sein Werk „La Hongrie et la Valachie“, 1840), ging 1844 als Attaché nach Brüssel und 1845 als Gesandtschaftssekretär nach Athen, wo er 1848 Gesandter wurde; 1850 ward er nach München versetzt. Als entschiedener Anhänger des Prinz-Präsidenten erhielt er nach dem Staatsstreich vom 2. Dez. 1851 die Leitung der politischen Angelegenheiten im Departement des Auswärtigen übertragen. Dem Kaiser machte er sich unentbehrlich durch die Gewandtheit, womit er dessen Ideen aufzunehmen und in vollendeter Form diplomatisch zu gestalten verstand. 1855 für den Gesandtschaftsposten in Konstantinopel ausersehen, sollte er vornehmlich den englischen Einfluß im Diwan brechen; doch gelang es ihm nicht, den französischen Einfluß zu größerer Geltung zu bringen. Seit 8. Mai 1859 Senator, war er vom 24. Jan. 1860 bis 15. Okt. 1862 Minister des Auswärtigen. Er starb 19. Okt. 1866 in Paris. Vgl. „Le secret de l’empereur. Correspondance confidentielle et inédite entre M. T., le duc de Grammont et le général Flahault 1860–63“, veröffentlicht von M. Thouvenel (Par. 1888).