Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Thayer“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 622
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Thayer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 622. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Thayer (Version vom 05.03.2024)

[622] Thayer (spr. theh’r), Alexander Wheelock, amerikan. Schriftsteller, insbesondere als Biograph Beethovens hochverdient, geb. 22. Okt. 1817 zu South Natick (Massachusetts), studierte Rechtswissenschaft an der Harvard University zu Cambridge, trat, nachdem er daselbst promoviert hatte, in den Staatsdienst, war 1860–64 bei der amerikanischen Gesandtschaft in Wien angestellt und lebte seitdem als Konsul der Vereinigten Staaten in Triest. Seit 1882 widmet er sich ausschließlich litterarischen Studien. Schon frühzeitig hatte er den Plan einer erschöpfenden Biographie Beethovens gefaßt und zur Ausführung desselben wiederholt (1849–51, 1854–56, 1858 ff.) Studienreisen nach Deutschland unternommen, wo er durch seine Nachforschungen ein überaus reiches Material zusammenbrachte. Das Werk erschien zunächst in deutscher Übersetzung (von H. Deiters): „L. van Beethovens Leben“ (Berl. 1876–79, 3 Bde.), und entwirft unter Beiseitelassung aller musikalischen Analyse und Charakteristik von dem Lebensgang und menschlichen Charakter des Meisters ein Bild, das an Vollständigkeit, Treue und psychologischem Verständnis jeden frühern Versuch auf diesem Gebiet weit hinter sich läßt. T. veröffentlichte außerdem: „Signor Masoni and other papers of the late J. Brown“, eine Sammlung musikalischer Novellen (Berl. 1862); „Chronologisches Verzeichnis der Werke L. van Beethovens“ (das. 1865); „Ein kritischer Beitrag zur Beethoven-Litteratur“ (das. 1877) u. a.