Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Than“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 620
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Than. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 620. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Than (Version vom 11.12.2024)

[620] Than (angelsächs. thên, althochd. degan, schott. than, thayne), bei den Angelsachsen Titel der die Gefolgschaft eines Fürsten bildenden Dienstmannen, später s. v. w. Baron; im alten Schottland Titel der vornehmsten Häuptlinge, die mit den Clans oder Unterhäuptlingen den hohen Adel bildeten. Die Thans waren Stammesälteste und die Gewaltträger des Königs. Nachmals trat der englische Titel Earl (s. d.) an die Stelle des schottischen Thans.

Than, Moritz, ungar. Maler, geb. 1828 zu Alt-Becse im Bácser Komitat (Südungarn), studierte zuerst die Rechte, wandte sich dann der Malerei zu, nahm an den Kämpfen des Jahrs 1849 teil und setzte seine Studien an der Wiener Akademie, später bei Rahl fort. Nach einer Reise durch Deutschland und Belgien malte er 1856 zu Paris die Schlacht bei Mohács. Er lebte hierauf, mit der Ausführung mehrerer Bilder für den Baron Sina (Odysseus und Nausikaa, Odysseus und Penthesilea) beschäftigt, drei Jahre in Rom und erhielt 1859 den Auftrag zur Ausführung eines die Wiedervereinigung des Königssohns mit der Zauberhelene darstellenden Wandbildes im Redoutensaal zu Pest, wo er sich dauernd niederließ. Er schuf seitdem eine größere Reihe von Altargemälden, Bildnissen (darunter das des Kaisers von Österreich für den großen Saal des neuen Bibliothekgebäudes) und Historienbildern (Angelika und Medor, Liebe der Fata Morgana) sowie mit Lotz Wandgemälde und einen Fries (aus der Geschichte Ungarns) im Treppenhaus des Nationalmuseums zu Pest.