Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Thackeray“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 617
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Thackeray. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 617. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Thackeray (Version vom 10.12.2024)

[617] Thackeray (spr. thä́ckerē), 1) William Makepeace, berühmter engl. Romandichter, geb. 12. Aug. 1811 zu Kalkutta als Sohn eines Beamten der Ostindischen Kompanie, ward im Charter House zu London erzogen, studierte in Cambridge, bereiste den Kontinent, wo er sich unter anderm in Weimar aufhielt (1830–31), und widmete sich nach pekuniären Verlusten der Schriftstellerei. Unter dem Namen Michael Angelo Titmarsh und George Fitzboodle, Esq., lieferte er zunächst Beiträge zu „Fraser’s Magazine“, unter denen besonders die Erzählungen: „Barry Lyndon“ und „The adventures of an Irish fortune-hunter“ Beachtung verdienen. Als Titmarsh veröffentlichte er ferner die von ihm selbst illustrierten Werke: „The Paris sketch-book“ (1840), „The chronicle of the Drum“ (1841), „The Irish sketch-book“ (1843) sowie die Reisebeschreibung „Notes of a journey from Cornhill to Grand Cairo“ (1846). Doch erst „Vanity Fair“ (1847), seine originellste Schöpfung, machte ihn berühmt: hier zeigt er sich als vollendeten Satiriker und bedeutenden Novellisten. Es folgten: „Our street“ (1848); „Dr. Birch and his young friends“ (1849); „Pendennis“ (1849–1850), im Plan „Vanity Fair“ nicht ebenbürtig, doch gleich ausgezeichnet durch Humor und Charakterzeichnung, und „The Kickleburys on the Rhine“ (1851). Um diese Zeit begann er, erst in England, dann in Schottland und Amerika, öffentliche Vorlesungen zu halten, zunächst über „The English humourists of the eighteenth century“, sodann über „The four Georges“. Seinem Studium der Humoristen entsproß der Roman „Esmond“ (1852), eine der besten Schilderungen der Zeit der Königin Anna; besonders wertvoll sind: „The Newcomes“ (1855), worin der Ernst und die Herzlichkeit Thackerays ganz besonders hervortreten, und „The Virginians“ (1857), ein Seitenstück zu „Esmond“. 1860 übernahm er die Herausgabe des „Cornhill Magazine“, zu dem er die Erzählungen: „The adventures of Philip“, „Lovell the widower“ und eine kleine monatliche Skizze, die „Round-about papers“, lieferte. T. starb 24. Dez. 1863. Gesammelt erschienen seine Werke zuletzt 1887 in 24 Bänden, in illustrierter Prachtausgabe London 1879 ff., sein Briefwechsel 1887. Vgl. Hannay, Memoir of T. (Edinb. 1864); Trollope, T. (Lond. 1879; deutsch von Katscher, Leipz. 1880); Conrad, W. M. Thackeray (Berl. 1887).

2) Anna Isabella, Tochter des vorigen, ebenfalls Schriftstellerin, s. Ritchie.