Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Tempe“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 580581
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Tempe. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 580–581. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tempe (Version vom 25.04.2024)

[580] Tempe („die Einschnitte“), von den alten Dichtern vielfach gefeiertes, 100–2000 Schritt breites, etwa 10 km langes, vom Peneios durchströmtes Felsenthal mit üppiger Vegetation zwischen dem Ossa und dem Olympos in Thessalien. Wo der Peneios das Gebirge durchbricht, rücken die Berge sehr nahe zusammen; weiterhin öffnet sich stellenweise das Thal, so daß der Fluß in Windungen sanft hindurchströmt; aber in der Nähe des Meers bilden die Felsen eine enge, wilde Schlucht, um dann ganz am Meer wieder auseinander zu treten. Die Straße, zum Teil in den Felsen gehauen, liegt am rechten Ufer. Das Thal war einer der wichtigsten Pässe Nordgriechenlands. Philipp von Makedonien ließ am Eingang Kastelle errichten, die nach ihm verfielen, von den Römern aber wiederhergestellt wurden. Noch jetzt sind Trümmer eines Kastells auf dem rechten Peneiosufer vorhanden. Im Passe selbst stand ein hochheiliger Altar des Apollon, unweit des Meers ein solcher des Poseidon Peträos, als dessen Werk die Thalspalte angesehen [581] wurde. Vgl. Kriegk, Das thessalische T. (Leipz. 1835).