Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Telchīnen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 564
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Telchīnen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 564. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Telch%C4%ABnen (Version vom 18.06.2022)

[564] Telchīnen, in der griech. Mythologie ein aus dem Meer entsprossenes Urgeschlecht auf der Insel Rhodos. Sie galten für die ältestem Metallarbeiter und Verfertiger von Götterbildern und mythischen Waffen und Geräten, namentlich der Sichel des Kronos und des Dreizacks des Poseidon (welch letzterer ihnen von Rhea zur Erziehung anvertraut sein sollte, wie Zeus den rhodischen Kureten), aber auch für neidische Zauberer und Göttern wie Menschen feindliche Dämonen. Sie wurden daher von Apollon getötet, nach andrer Sage von Zeus durch eine Überschwemmung der Insel vernichtet; nach noch andrer Tradition wanderten sie von Rhodos aus und zerstreuten sich nach Lykien, Cypern, Kreta und Griechenland.