Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Tarnowski“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 523
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Tarnowski. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 523. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tarnowski (Version vom 09.04.2023)

[523] Tarnowski, Stanislaus, Graf, poln. Litterarhistoriker, geb. 7. Nov. 1837 zu Dzikow in Galizien, studierte zu Krakau und Wien, erlitt 1863–65 anläßlich des Aufstandes eine zweijährige Haft, begründete dann mit Szujski die konservative Zeitschrift „Przegląd Polski“, war 1867–70 Reichsratsabgeordneter, wandte sich dann aber ganz den wissenschaftlichen Studien zu und wurde im November 1871 zum ordentlichen Professor der polnischen Litteratur an der Krakauer Universität und 1884 zum Mitglied des Herrenhauses ernannt. Unter seinen zahlreichen litterarhistorischen Monographien (in poln. Sprache), die sich insgemein durch Gründlichkeit, Schärfe des Urteils und Eleganz der Sprache auszeichnen, sind hervorzuheben: „Geschichte der vorchristlichen Welt“, „Über den polnischen Roman am Anfang des 19. Jahrhunderts“, „Über den Verfall der polnischen Litteratur im 18. Jahrhundert“, „Über die Lustspiele Fredros“, „Shakespeare in Polen“ und insbesondere sein klassisches Hauptwerk: „Die polnischen politischen Schriftsteller des 16. Jahrhunderts“ („Pisarze polityczni XVI wieku“; Krak. 1886, 2 Bde.).