Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Syntax“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 464
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Syntax. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 464. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Syntax (Version vom 08.10.2021)

[464] Syntax (griech.), die Lehre von der Verbindung der Wörter zu Sätzen, also die Satzlehre, bildet neben der Formenlehre als dem ersten den zweiten Hauptteil der Grammatik. Obwohl sich über die naturgemäße Ordnung der Worte, wie sie das innere oder logische Verhältnis der in die Rede aufgenommenen Vorstellungen verlangt, allgemeine Grundsätze aufstellen lassen, deren Inbegriff die allgemeine S. bilden würde, so macht doch der eigentümliche Bau der einzelnen vorhandenen Sprachen für eine jede derselben eine besondere S. nötig, die wiederum in zwei Hauptteile, die Rektionslehre und die Topik oder Lehre von der Wortfolge, zerfällt. Die Begründung der vergleichenden Sprachwissenschaft hat dann auch zu einer historischen und vergleichenden Betrachtungsweise der S. Veranlassung gegeben. Die historische S. geht darauf aus, die Entwickelung und Umbildung der S. in einer und derselben Sprache zu verfolgen; die vergleichende S. hat die Geschichte der S. in mehreren verwandten Sprachen zum Gegenstand. Vgl. Dräger, Historische S. der lateinischen Sprache (2. Aufl., Leipz. 1878–81, 2 Bde.); Delbrück und Windisch, Syntaktische Forschungen (Halle 1871–88, Bd. 1–5); Jolly, Ein Kapitel vergleichender S. (Münch. 1872).