MKL1888:Streichen der Schichten

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Streichen der Schichten“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 384385
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Streichen der Schichten. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 384–385. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Streichen_der_Schichten (Version vom 05.10.2022)

[384] Streichen der Schichten, die Richtung, in welcher sich eine Gesteinsschicht oder ein Gang horizontal weiter erstreckt (streicht). Sie wird durch den Winkel [385] bestimmt, welchen eine in der Schichtungsfläche oder in der Grenzfläche des Ganges gedachte Horizontallinie (Streichlinie) mit der Magnetnadel bildet. Die Streichlinie steht senkrecht zur Falllinie (s. Fallen der Schichten), und durch gleichzeitige Angabe des Streichens und Fallens ist die Schicht oder der Gang im Raum vollständig orientiert. Der Winkel gegen die Nordsüdlinie wird entweder (neuerdings häufiger) in Graden angegeben oder (früher ausschließlich) in Stunden (horae), indem man sich den Limbus des Kompasses in zweimal 12 oder auch in 24 Stunden (à 15°) und diese in Achtelstunden (à 1°52′30″, den Einheiten mißbräuchlich als Dezimalstellen angefügt) geteilt denkt. Eine Schicht, welche hora 6 (oder hora 18 zu 6) streicht, wird sich hiernach in westöstlicher Richtung horizontal weiter erstrecken und gegen S. oder N. einfallen. Horizontale (söhlige) Schichten streichen nach allen Richtungen gleichzeitig.