Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Stradella“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 356
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Stradella. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 356. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Stradella (Version vom 08.10.2021)

[356] Stradella, Stadt in der ital. Provinz Pavia, Kreis Voghera, am Aversa und an der Eisenbahn Alessandria-Piacenza, mit Industrie in Seide, Leder, Weinstein und Weingeist und (1881) 6344 Einw.

Stradella, Alessandro, Sänger und Komponist, geb. 1645 zu Neapel, wo er auch seine Ausbildung erhielt, begab sich später nach Venedig und von dort, nachdem er die Geliebte eines vornehmen Venezianers entführt hatte, nach Rom. Hier entging er mit Glück einem von seinem Nebenbuhler gegen ihn veranstalteten Attentat und floh nach Turin, wo er bei einem zweiten, von Venedig aus gegen ihn unternommenen Mordversuch schwer verwundet wurde. Ein dritter sollte für ihn verhängnisvoll werden; denn als er 1678 einem Ruf nach Genua gefolgt war, um für den Karneval die Oper „La forza dell’ amor paterno“ in Szene zu setzen, wurde er am Tag nach seiner Ankunft auf seinem Zimmer erdolcht gefunden. Über sein Leben und seine Werke, unter denen er selbst das Oratorium „San Giovanni Battista“ als sein vorzüglichstes bezeichnet hat, gibt P. Richards Arbeit „S. et les Contarini“ (in der Pariser Musikzeitung „Le Ménestrel“ 1865, Nr. 51; 1866, Nr. 18) ausführliche und zuverlässige Auskunft.