Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Stojanow“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Stojanow“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 776
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Sachari Stojanow
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Stojanow. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 776. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Stojanow (Version vom 22.05.2021)

[776]  Stojanow, Zacharias, bulgar. Politiker und Schriftsteller, wuchs als Hirtenjunge auf, eignete sich indes durch unermüdlichen Fleiß aus eigner Kraft eine höhere, ja eine philosophische Bildung an und trat als fruchtbarer Schriftsteller für die Selbständigkeit seines bulgarischen Volkes auf. Nach der Errichtung des unabhängigen Fürstentums Bulgarien ward er 1879 in das Sobranie gewählt und schloß sich der äußersten Linken an; seine volkstümlichen und wirksamen, aber radikalen Schriften ließen ihn sogar als Nihilisten erscheinen. 1885 beteiligte er sich als Mitglied des Revolutionsausschusses in Philippopel an der Erhebung Ostrumeliens und widmete seitdem seine ganze Kraft der Einheit und Unabhängigkeit seines Vaterlandes. Nach dem Sturz des Fürsten Alexander trat er den russischen Einmischungsversuchen und Ränken in der Zeitung „Swoboda“ mit Entschiedenheit entgegen und schloß sich ganz Stambulow an. Er wurde zum Vizepräsidenten, dann zum Präsidenten des Sobranie gewählt, starb aber schon 15. Sept. 1889 auf einer Reise in Paris.