Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Stettenheim“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 307
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Stettenheim. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 307. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Stettenheim (Version vom 15.06.2022)

[307] Stettenheim, Julius, humorist. Schriftsteller, geb. 2. Nov. 1831 zu Hamburg, Sohn eines Kunsthändlers, verließ 1857 das väterliche Geschäft, in das er eingetreten war, und begab sich nach Berlin, wo er studierte und gleichzeitig als Schriftsteller auftrat. Unter den von ihm um jene Zeit veröffentlichten Humoresken, Singspielen, Possen etc. verdienen der „Almanach zum Lachen“ (Berl. 1858–63) und das oft gegebene Liederspiel „Die letzte Fahrt“ (das. 1861) besondere Hervorhebung. Nach vollendetem dreijährigen Universitätskurs kehrte er nach Hamburg zurück und gründete hier die bekannte humoristisch-satirische Zeitschrift „Die Wespen“, die jedoch erst eigentlichen Erfolg hatte, nachdem er mit derselben Ende 1867 nach Berlin übergesiedelt war, wo im Januar 1868 zuerst die „Berliner Wespen“ erschienen, die er noch gegenwärtig redigiert. S. ist einer der glänzendsten Vertreter des satirischen Wortwitzes. Von seinen Veröffentlichungen erwähnen wir noch: „Lohengrin“, humoristische Albumblätter (Berl. 1859); „Die Hamburger Wespen auf der internationalen landwirtschaftlichen Ausstellung“ (das. 1863); „Die Hamburger Wespen im zoologischen Garten“ (das. 1863); „Satirisch-humoristischer Volkskalender“ (das. 1863); „Die Berliner Wespen im Aquarium“ (das. 1869); „Ungebetene Gäste“, Posse (das. 1869); „Berliner Blaubuch aus dem Archiv der Komik“ (das. 1869–70, 2 Bde.); „Ein gefälliger Mensch“, Posse (das. 1872); „Wippchens sämtliche Berichte“ (das. 1878–86, 5 Bde.); „Muckenichs Reden und Thaten“ (das. 1885); „Unter vier Augen“ (das. 1885) u. a. Seit 1885 gibt er die illustrierte Monatsschrift „Das humoristische Deutschland“ (Bresl.) heraus.