MKL1888:Stenographiermaschine
[291] Stenographiermaschine, ein neuerdings konstruierter Apparat, auf gleicher Idee beruhend und von ähnlicher Einrichtung wie die Schreibmaschine (s. d.), der indessen mit solcher Schnelligkeit arbeiten soll, daß er gehaltenen Reden wörtlich zu folgen vermag. Dieses Ziel ist aber unerreichbar, und die unter dem Namen S. gehenden Apparate sind in der That nur Schreibmaschinen von größerer Leistungsfähigkeit. Am meisten hat die S. des Italieners Michela von sich reden gemacht. Vgl. Petrie, Reporting and transcribing machines (Lond. 1882); Guénin, Les machines à écrire (in Nr. 4 des „Bulletin de l’Association des sténographes de Paris“ vom 1. Febr. 1883). Vgl. Stenotelegraph.
[887] Stenographiermaschine. Der erste Versuch zur Herstellung solcher Apparate wurde um 1860 von dem Franzosen D. Duplan unternommen. Ihm folgte 1869 sein Landsmann Gensoul, dann 1874 der Italiener Gilli und im Anschluß an diese der Italiener Michela, dessen Maschine im Senat zu Rom trotz aller damit verbundenen Übelstände wirklich beim Aufzeichnen der Reden benutzt wird, 1877 der Türke Tewfik-Bei. In den 80er Jahren hat auch der Amerikaner Bartholome eine ähnliche Maschine, die er „Stenograph“ nennt, und der Italiener A. Gentilli seinen „Glossographen“ erfunden, ebenso der Italiener J. Mappi den „Klavigraphen“. Praktisch bewährt hat sich keine dieser Maschinen. Über Edisons Phonographen s. d. (Bd. 13 u. 18). Vgl. J. Depoin, La machine Michela et la sténographie parlementaire (Par.); Michela, Phono-sténographie Michela (Turin 1881); „Primato dell’ Italia nella stenografia meccanica (machina Michela)“ (Rom 1890); Drouin, Les machines à écrire (Par. 1890).