MKL1888:Staubsammler
[881] Staubsammler (Cyklone). Zur Abführung der Späne, des Staubes u. dgl. von den Holzverarbeitungsmaschinen, den verschiedensten Zerkleinerungsmaschinen, in Mühlen aller Art werden in größern und gut eingerichteten Fabriken saugende Ventilatoren angewendet, deren Wirkung durch ein entsprechend verzweigtes Rohrnetz auf alle Stellen sich erstreckt, an welchen wegzusaugende Teile infolge der Arbeitsprozesse entstehen, hierbei zugleich eine Lüftung der Arbeitsräume hervorrufend. Bei dieser gewöhnlichen Anlage macht jedoch die Abscheidung der mitgenommenen Stoffe von der Luft besondere Schwierigkeiten, indem sie sich entweder nur durch Filtrieren der Luft durch die sogen. Luftfilter oder durch Absetzenlassen des Staubes in sehr großen turmartigen Kammern bewerkstelligen ließ und demnach teure und gefährliche Anlagen (s. Staubexplosionen) forderte. Es verdient daher ein in neuester Zeit unter dem Namen Cyklone eingeführter S. große Beachtung, weil derselbe leicht hergestellt werden kann, wenig Raum einnimmt und vorzüglich wirken soll. Derselbe besteht nämlich (s. Figur) in einem Blechtrichter von etwa 2,5 m Höhe, 1,5 m oberer und 0,2 m unterer Weite, und mit einem Deckel bedeckt, aus dessen Mitte ein Rohr b etwa 0,35 m in das Innere hineinragt. Am Rande des obern Teils c mündet tangential ein Rohr a ein, welches von dem Ventilator kommt und daher die mit Staub etc. beladene Luft in den Trichter führt. Beim Eintritt gerät die Luft mit den Staub- etc. Teilen in eine wirbelnde Bewegung (wovon die Benennung Cyklone), welche zur Folge hat, daß alle festen Teile durch die Zentrifugalkraft an die kegelförmige Wandfläche d gepreßt und veranlaßt werden, in Spirallinien sich der Spitze e zuzuwenden,
Cyklone. | |
um aus dieser Öffnung herauszufallen, während die reine Luft aus dem Rohr b ins Freie gelangt. Der Apparat kann in dem zum Sammeln bestimmten Raum entweder stehend auf dem Boden oder hängend an der Decke und auch in der Weise angebracht werden, daß die Abfälle bei der Holzverarbeitung direkt in einen Verbrennungsraum (z. B. unter Dampfkesseln) gelangen. Bedeutungsvoll ist dieser S. den Luftfiltern gegenüber, weil diese nicht nur feuergefährlich sind, sondern infolge der schnellen Verstopfung der Filterporen bald zum Durchsaugen der Luft eine unverhältnismäßig große Kraftentfaltung von seiten der Ventilatoren oder ein unausgesetztes Reinigen fordert. Gebaut wird dieser S. von der König Friedrich August-Hütte zu Potschappel bei Dresden.