Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Spinacĭa“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 146
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Spinacĭa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 146. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Spinac%C4%ADa (Version vom 23.06.2024)

[146] Spinacĭa Tourn. (Spinat), Gattung aus der Familie der Chenopodiaceen, einjährige, aufrechte, kahle Kräuter mit abwechselnden, gestielten, dreieckig ei- oder spießförmigen, ganzrandigen oder buchtig gezahnten Blättern, diözischen Blüten in geknäuelten Wickeln, die der weiblichen Pflanze meist unmittelbar in den Blattachseln, die der männlichen zu unterbrochenen, terminalen und achselständigen Scheinähren geordnet. Vier orientalische Arten. S. oleracea L. (gemeiner Spinat), 30–90 cm hoch, soll durch die Araber zuerst nach Spanien gebracht und von dort weiter verbreitet worden sein. Man kultiviert ihn jetzt als Gemüsepflanze in zwei Varietäten, als Sommerspinat (großer, holländischer Spinat, S. oleracea inermis Mönch), mit länglich-eirunden oder stumpf dreieckigen Blättern und glattem Fruchtperigon, und als Winterspinat (S. oleracea spinosa Mönch), mit spießförmig zweizähnigen Blättern und stachligem Fruchtperigon. Diese Varietät säet man im Herbst und schneidet sie im Frühjahr; den Sommerspinat bevorzugt man als Sommergewächs, weil er weniger leicht in Samen schießt. Die Blätter liefern ein zartes Gemüse, welches mild abführend wirkt. Es enthält 2,189 eiweißartige Körper, 0,292 Fett, 0,058 Zucker, 2,378 sonstige stickstofffreie Substanzen, 0,551 Cellulose, 1,152 Asche, 93,380 Wasser. In Griechenland füllt man Gebäck mit Spinat und einigen Gewürzkräutern als Fastenspeise; in Frankreich verbäckt man den Samen zu Brot.