Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Spergŭla“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 125126
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Spergŭla. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 125–126. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sperg%C5%ADla (Version vom 15.04.2023)

[125] Spergŭla L. (Spergel, Spörgel, Spark, Knöterich), Gattung aus der Familie der Karyophyllaceen, [126] ein- oder zweijährige, zweigabelig oder wirtelig ästige Kräuter mit scheinbar quirlständigen, fädigen Blättern, endständigen, ausgespreizten Doldentrauben und fünfklappiger Kapsel mit runden, geflügelten Samen. Der gemeine Spergel (Ackerspergel, Mariengras, S. arvensis L.), bisweilen 60–90 cm hoch, mit unterseits längsfurchigen Blättern, weißen Blüten und schwarzen, warzigen, schmal berandeten Samen, wächst bei uns auf sandigen Feldern im Getreide, erreicht zumal auf Leinfeldern eine bedeutende Größe und wird besonders in dieser Varietät (S. maxima) am Niederrhein und im Münsterland seit mehreren Jahrhunderten gebaut. Er gedeiht in gutem Sandboden bei hinreichender Feuchtigkeit vortrefflich und eignet sich auch auf geringem Boden noch zur Weide. Er nimmt den Boden nicht in Anspruch, verbessert ihn vielmehr, bleibt als Brachfrucht für Futter nicht über zwei Monate im Acker, gibt vorzügliches Futter für Kühe, als Heu auch für Schafe und wird von Pferden in jeder Beschaffenheit gern gefressen. Das Spergelheu ist dem besten Wiesenheu gleich zu achten, auch die Spergelsamen haben nicht unbedeutenden Nährwert. Die Aussaat pro Hektar beträgt 19–20 kg, der Ertrag 8–12 hl Samen oder 1500–2000 kg Kraut; ein Hektoliter wiegt 58–62 kg; die Keimfähigkeit der Samen dauert drei Jahre.