Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Sperātus“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 125
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Sperātus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 125. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sper%C4%81tus (Version vom 15.04.2023)

[125] Sperātus, Paul, Beförderer der Reformation und geistlicher Liederdichter, geb. 13. Dez. 1484, aus dem schwäbischen Geschlecht der von Spretten, studierte zu Paris und in Italien Theologie und wirkte für Verbreitung der Reformation in Augsburg, Würzburg, Salzburg und seit 1521 in Wien, von wo er sich, infolge einer Predigt über die Mönchsgelübde nicht mehr vor dem Ketzergericht sicher, zuerst nach Ofen, dann nach Iglau begab. Hier wie dort vertrieben, kam er 1524 nach Wittenberg, wo er Luther in seiner Sammlung deutscher geistlicher Lieder unterstützte. 1525 ward er Hofprediger beim Herzog Albrecht von Preußen in Königsberg und 1529 Bischof von Pomesanien, als welcher er sich um die Organisation des evangelischen Kirchenwesens in Preußen verdient machte. Er starb 17. Dez. 1551 in Marienwerder. Von ihm stammt unter andern das Lied „Es ist das Heil uns kommen her etc.“ Sein Leben beschrieben Cosack (Braunschw. 1861), Pressel (Elberf. 1862), Trautenberger („S. und die evangelische Kirche in Iglau“, Brünn 1868).