Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Speiskobalt“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 117
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Speiskobalt. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 117. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Speiskobalt (Version vom 23.06.2022)

[117] Speiskobalt (Smaltin, Smaltit), Mineral aus der Ordnung der einfachen Sulfuride, kristallisiert regulär, findet sich auch derb, eingesprengt und in mannigfaltig gruppierten Aggregaten, ist zinnweiß bis grau, mitunter bunt angelaufen oder durch beginnende Zersetzung zu Kobaltblüte an der Oberfläche rot gefärbt. Härte 5,5, spez. Gew. 6,4–7,3, besteht aus Kobaltarsen CoAs2 mit 28,2 Proz. Kobalt, enthält aber meist auch Eisen, Nickel und Schwefel. In bestimmten Varietäten wird der Gehalt an Nickel so bedeutend, daß dieselben eher dem Chloanthit (s. d.) zuzuzählen sein würden, während man die eisenreichen als graue Speiskobalte (Eisenkobaltkiese) von den weißen als den wesentlich nur Kobalt führenden trennt. Ein bis zu 4 Proz. Wismut enthaltendes Mineral wird als Wismutkobaltkies unterschieden. S. kommt meist auf Gängen, seltener auf Lagern der kristallinischen Schiefer und der Kupferschieferformation vor und ist das wichtigste Erz zur Blaufarbenbereitung, wobei Nickel und weißer Arsenik als Nebenprodukte gewonnen werden. Hauptfundorte sind: Schneeberg, Annaberg und andre Orte im sächsisch-böhmischen Erzgebirge, Richelsdorf und Bieber in Hessen, Dobschau in Ungarn, Allemont in Frankreich, Cornwall und Missouri.