Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Spalding“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 61
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Spalding. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 61. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Spalding (Version vom 01.10.2022)

[61] Spalding, Stadt in Lincolnshire (England), am schiffbaren Welland, Hauptort des „Holland“ genannten Distrikts der Fens (s. d.), hat lebhaften Handel mit Wolle, Vieh und Kohlen und (1881) 9260 Einw.

Spalding, 1) Johann Joachim, protest. Theolog, geb. 1. Nov. 1714 zu Tribsees in Schwedisch-Pommern, ward 1749 Prediger zu Lassahn, 1757 erster Prediger zu Barth, 1764 Propst an der Nikolaikirche in Berlin und später auch Oberkonsistorialrat, in welcher Stellung er für religiöse Aufklärung wirkte, bis ihn 1788 das Wöllnersche Religionsedikt (s. d.) veranlaßte, seine Stelle niederzulegen. Er starb 26. März 1804 in Berlin. Unter seinen Schriften sind als typisch für seine Zeit noch heute hervorzuheben: „Gedanken über den Wert der Gefühle in dem Christentum“ (Leipz. 1761, 5. Aufl. 1785); „Über die Nutzbarkeit des Predigtamts“ (1772, 3. Aufl. 1791). Seine Autobiographie erschien Halle 1804.

2) Georg Ludwig, Philolog, Sohn des vorigen, geb. 8. April 1762 zu Barth, vorgebildet in Berlin, studierte seit 1780 in Göttingen und Halle, ward 1787 Professor am Grauen Kloster und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin und starb 7. Juni 1811 in Friedrichsfelde bei Berlin. Er schrieb: „Vindiciae philosophorum megaricorum“ (Halle 1792), gab Demosthenes’ „In Midiam“ (Berl. 1794; neubearbeitet von Buttmann, das. 1823) heraus und machte sich namentlich um Quintilian verdient („Quintiliani opera“, Leipz. 1798–1816, 4 Bde.; Bd. 5 von Zumpt, 1829; Bd. 6: „Lexicon“, von Bonnel, 1834). Vgl. Walch, Memoria Spaldingii (Berl. 1821).