Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Sozojodōl“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 767
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Sozojodōl. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 767. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sozojod%C5%8Dl (Version vom 20.06.2022)

[767]  Sozojodōl, Salze der Dijodparaphenolsulfosäure C6H4I2SO4, von denen das Kalisalz bei Einwirkung von Jodkalium mit jodsaurem Kali auf eine Lösung von paraphenolsulfosaurem Kali in Salzsäure entsteht. Die freie Säure kristallisiert in farblosen Kristallen mit 3 Molekülen Kristallwasser, ist leicht löslich in Wasser, Alkohol und Glycerin und verliert über konzentrierter Schwefelsäure das Kristallwasser. Das Kalisalz (S. schwer löslich) bildet farb- und geruchlose Kristalle und löst sich in 50 Teilen Wasser, das Natronsalz (S. leicht löslich), welches mit 2 Molekülen Wasser kristallisiert, in 13–14 Teilen Wasser. Die wässerige Lösung reagiert sauer und färbt sich mit Eisenchlorid veilchenblau. Die Lösung des Natronsalzes ist lichtempfindlich. Man benutzt S. als antiseptische Mittel, namentlich als Ersatz des Jodoforms als Streupulver in Salben und Lösungen, bei Hautkrankheiten (Mykosen), Geschwüren, bei Nasen- und Kehlkopfkrankheiten. Das Kalisalz wird als sekretionsbeschränkendes und austrocknendes Streupulver mit Talcum benutzt, das Natronsalz stets da, wo Lösungen angewandt und Allgemeinwirkungen erzielt werden sollen. Vergiftungserscheinungen sind nicht beobachtet worden. Die Anwendbarkeit andrer Salze befindet sich noch im Stadium des Versuchs.